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„AG Jüdisch hier“ der Realschule Lemgo

produziert Film über die örtliche Synagoge - ein Teil der Archivpädagogik

Stadtführerin Liesel Kochsiek-Jakobfeuerborn (rechts) mit zwei Schülern der AG am Drehort Synagogenmahnmal in der Neuen Straße in Lemgo, 2021 (Foto: Thorsten Holling)

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Eine Synagoge in Lemgo? Die gibt es doch gar nicht. Das stimmt, aber es hat mal eine gegeben. Und auf deren Spuren begab sich die AG „Jüdisch hier“ der Realschule Lemgo unter Leitung des Realschullehrers Thorsten Holling im Rahmen des  Projektes "Jüdisch hier - mediale Spurensuche in Westfalen" des LWL Medienzentrums, an dem insgesamt 25 Projektgruppen teilnahmen. Die Ergebnisse ihrer Recherche verarbeiteten die SchülerInnen in einem Dokumentarfilm über die Synagoge und das jüdische Leben in Lemgo.

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Zur Information und Recherche besuchten sie im Vorfeld das Stadtarchiv Lemgo, die Ausstellung zu Shmuel Raveh (Ehemann der Lemgoer Ehrenbürgerin Karla Raveh, geborene Frenkel) im Hexenbürgermeisterhaus und die Dokumentationsstätte Frenkelhaus in der Echternstraße, wo sie die einzigen noch existierenden Gegenstände aus der zerstörten Synagoge – zwei kleine Löwenfiguren und ein rituelles Widderhorn (Schofar) - sehen konnten.

Unterstützung fand die AG zudem bei Stadtführerin Liesel Kochsiek-Jakobfeuerborn, dem Team der „Rapschool“ aus Lage um Daniel Schneider und beim zdi-Zentrum Lippe.MINT in Lemgo, welche das Filmprojekt finanzierten.

Exkurs: Die Lemgoer Synagoge wurde 1883 erbaut und von den Nationalsozialisten in der Reichspogromnacht 1938 zerstört. Nach dem Zweiten Weltkrieg lag das Gelände der Synagoge an der „Neuen Straße“ lange Zeit brach. Erst 1986 wurde das Mahnmal in der heutigen Form errichtet.