Vorsorge für den Krisenfall

Krisen sind schwierig. Dabei ist es egal, ob es sich um ein Hochwasser, einen Sturm oder einen Stromausfall handelt. Das Wichtigste bei Krisen ist es, vorbereitet zu sein. Auf dieser Seite finden Sie Informationen dazu, wie Sie sich vorbereiten können.

Eine Krise ist dabei grundsätzlich definiert als eine Abweichung vom Normalzustand, während der Schäden zu entstehen drohen oder bereits entstanden sind. Krisen betreffen mehr als nur einzelne Personen, in der Regel mindestens einen ganzen Ortsteil. Krisen schränken das öffentliche Leben ein und haben Folgen. Beispiele für Krisen sind die Starkregenfälle, die im Sommer 2021 in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen für verheerende Sturzfluten und Überschwemmungen gesorgt haben, die Corona-Pandemie oder auch das Orkantief "Friederike", das 2018 Stromleitungen beschädigte und bis 140.000 Menschen teilweise über Tage von der Stromversorgung abschnitt.


Vorsorge

Für eine gute Krisenvorsorge muss man sich zunächst überlegen, wie man von Krisen betroffen sein kann. Manche Mittel der Vorsorge sind für alle gleich. Andere Vorsorgemaßnahmen sind nur für bestimmte Personen relevant.

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe empfiehlt folgende Grundregel: Man sollte möglichst einen Vorrat an Essen und Trinken für 10 Tage zu Hause haben. Bei der Getränkemenge werden pro Person und Tag 2 Liter Flüssigkeit empfohlen. Wenn man nicht viel Platz hat, ist auch ein kleiner Vorrat, zum Beispiel für drei oder vier Tage, besser als gar kein Vorrat.

Tipps zur Zusammenstellung eines Vorrats, zur Lagerung von Lebensmitteln und eine praktische Checkliste finden Sie hier: Seite des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe

Wenn Sie oder Angehörige auf die regelmäßige Einnahme von Medikamenten angewiesen sind, ist es ratsam, davon möglichst immer eine ausreichende Menge zu Hause zu haben. Das hängt von der Haltbarkeit und der Lagerfähigkeit der Medikamente ab und ist unbedingt mit einem Arzt oder einer Ärztin zu besprechen.

Auch die Hausapotheke sollte regelmäßig überprüft werden: Ist noch alles vollständig? Ist das Haltbarkeitsdatum auch nicht überschritten? Abgelaufene Medikamente sollten unbedingt entsorgt werden und Fehlendes sollte ersetzt werden. Weitere Tipps für die Hausapotheke finden Sie hier: Seite des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe

Wenn Sie Haustiere haben, sind Ihre Tiere bei der Bevorratung ebenfalls zu berücksichtigen. Für Tiere sollte die Vorräte an Futter und ähnlichem ebenso lange ausreichen wie für die Personen des Haushalts.

Für den Fall, dass man sein Zuhause kurzfristig verlassen muss, empfiehlt es sich, eine Dokumentenmappe griffbereit zu haben. Denn manche Dokumente sind nur schwer oder sogar unmöglich wiederzubeschaffen. Die Dokumentenmappe beinhaltet deshalb all die Dokumente, die für Sie wichtig sind. Zusätzlich kann es sinnvoll sein, Kopien der Dokumente digital oder an einem anderen sicheren Ort zu hinterlegen.

Tipps dazu, was in die Dokumentenmappe gehört, finden Sie hier: Seite des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe

Es ist bei einer Krise sehr wichtig, dass Sie Informationen erhalten, wie sich die Lage entwickelt und ob Sie etwas tun müssen, um sich zu schützen oder in Sicherheit zu bringen. Je nach Situation stehen Ihnen dafür unterschiedliche Mittel zur Verfügung.

  • Sirenen: Sirenen warnen vor Gefahren. Wenn die Gefahr vorüber ist, entwarnen Sirenen auch. Wenn Sie einen Warnton hören, sind Sie aufgerufen, sich Informationen über die Gefahr zu beschaffen.

  • Apps: Warn-Apps wie NINA oder KATWARN schicken Ihnen Informationen und Handlungsempfehlungen direkt auf Ihr Smartphone. Es ist empfehlenswert, eine der Apps zu installieren und für Ihren Standort anzupassen.

  • Cell Broadcast: Dabei handelt es sich um einen Mobilfunkdienst, mit dem Warnnachrichten direkt auf das Handy oder Smartphone geschickt werden können. Um eine Warnung per Cell Broadcast empfangen zu können, müssen Sie nichts installieren. Der Versand erfolgt automatisch an alle Handys oder Smartphones die im betroffenen Bereich eingeschaltet, nicht im Flugmodus und einigermaßen aktuell sind.

  • Rundfunk: Wenn der Strom über einen längeren Zeitraum ausfällt oder die Mobilfunknetze ausfallen, bleibt das Radio das Hauptwarnmittel. Für diesen Fall sollten Sie ein Radio mit Batterie- oder Solarbetrieb oder ein Kurbelradio zu Hause haben. Auch ein Autoradio kann genutzt werden. Der Kreis Lippe verfügt über die Möglichkeit, Warnungen und Informationen über den Sender Radio Lippe (UKW-Frequenz 106,60 MHz) zu verbreiten.


Sirenen

Es gibt in Nordrhein-Westfalen einheitliche Sirenen-Töne zur Warnung der Bevölkerung. In Lemgo könnten Sie drei verschiedene Töne hören: Ein Ton zur Warnung, ein Ton zur Entwarnung und ein Ton zur Alarmierung der Feuerwehr.

Wenn Sie sich die Sirenentöne anhören möchten, können Sie das mit einem Klick auf die Audiodateien unter den Bildern tun.


Leuchttürme: Anlaufstellen im Krisenfall

Anlaufstellen bei großen Krisenlagen sind die sogenannten Leuchttürme. Leuchttürme werden dann eingerichtet, wenn ein großflächiges und langanhaltendes Schadensereignis, wie ein Ausfall der Stromversorgung, eintritt. In den Leuchttürmen haben Sie dann die Möglichkeit, einen Notruf an Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst abzusetzen, Fragen zu stellen oder Informationen zu erhalten.

Die Leuchttürme dienen allerdings nicht dem Aufenthalt oder als Notunterkunft. Es wird dort keine Betreuung angeboten.

Hier können Sie einen Flyer zum Thema "Leuchttürme" herunterladen.

Ortsteil Leuchtturm Adresse
Lemgo Feuerwache Orpingstraße 78
Lemgo Schulzentrum Heldmanskamp Kleiststraße 11
Brake Polizeiwache Pagenhelle 11
Entrup / Leese Kindergarten Entrup Entruper Weg 202
Hörstmar / Trophagen Feuerwehr-Gerätehaus Hörstmar Hofbrede 15a
Matorf / Kirchheide / Brüntorf / Welstorf Feuerwehr-Gerätehaus Kirchheide Driftenweg 34
Lieme Feuerwehr-Gerätehaus Lieme Bielefelder Straße 127
Lüerdissen Feuerwehr-Gerätehaus Lüerdissen Im Bruche 7
Voßheide Feuerwehr-Gerätehaus Ost Voßheider Straße 1
Wahmbeck / Wiembeck Feuerwehr-Gerätehaus Wahmbeck Hauptstraße 10