Ausgleichsflächen &
Biotopverbund
Was sind Ausgleichsflächen und wofür braucht man diese?
Im Rahmen der Bauleitplanung werden Baugebiete für Wohnen, Gewerbe oder sonstige Vorhaben ausgewiesen. Die damit verbundene Flächenversiegelung führt zu Beeinträchtigungen der Natur und Landschaft und erfordert daher Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen um alternative Lebensräume für die Entwicklung der Tier- und Pflanzenarten zu bieten.
In diesem Zusammenhang sind für die geplanten Eingriffe in die Natur und Landschaft Flächen für den Ausgleich herzustellen und vertragsrechtlich über die Bauleitplanung dauerhaft zu sichern. Auf den Flächen werden entsprechende landschaftspflegerische Maßnahmen durchgeführt, um die ökologische Qualität dieser Flächen zu steigern. Die Flächen sind auf lange Zeit der Nutzung entzogen.
Was ist ein Biotopverbund und wofür braucht man diesen?
Durch Besiedelung, intensive Landnutzung oder Zerschneidung durch Verkehrsanlagen, verbleiben für die Tier- und Pflanzenarten oft in der Landschaft zerstreut liegende und voneinander isolierte Lebensrauminseln bzw. Biotopen. Das Ziel des Naturschutzes ist es, diese Räume zu schützen und zu entwickeln.
Nach den aktuellen Erkenntnissen der Ökologie sind Populationen vieler Arten auf einen Austausch zwischen Individuen und Genen zwischen diesen isoliert voneinander liegenden Biotopen angewiesen. Da die Möglichkeit der Wanderung und damit Ausbreitung der jeweiligen Art aufgrund der Entfernung oft fehlt, kann eine genetische Verarmung oder lokales Aussterben die Folge sein.
Um dem vorzubeugen ist die Herstellung der Biotopvernetzung bzw. Biotopverbund erforderlich, der eine Vernetzung zwischen Populationen von Organismen ermöglicht und das Überleben von Arten auf diese Weise sichert.
Ziel der Alten Hansestadt Lemgo
Die Gesamtübersicht der Ausgleichsflächen im Stadtgebiet Lemgo zeigt, dass diese verstreut über das ganze Stadtgebiet ausgewiesen sind. Der ökologische Effekt bezüglich der Förderung von Biotopverbundstrukturen sowie der Biodiversität wird als eher gering eingestuft, da der funktionale Zusammenhang zwischen den Biotopen nicht hergestellt wurde. Dementsprechend findet auch wenig Austausch zwischen den verschiedenen Populationen von Organismen statt, welcher das Überleben von Arten sichert.
Daher erarbeitet die Alte Hansestadt Lemgo in diesem Jahr 2023 ein Ausgleichsflächen- und Biotopverbundkonzept, wel-ches sowohl in Analysekarten, als auch in Maßnahmenkarten und in schriftlicher Berichtsform vorgelegt wird. Die Ergebnisse fließen in das Klimafolgenanpassungskonzept ein. (Verlinkung zu Text Klimafolgenanpassung Ansprechpartner Frank Hanning)
Ziel des Konzeptes ist es, durch eine entsprechende Strategie eine effektivere und vorausschauende Flächenbeschaffung durchzuführen, um die ökologische Effizienz dieser Maßnahmen zu erhöhen und eine Vernetzung von diversen Lebensräumen für Tier- und Pflanzenarten herzustellen. Mehrwert dieser Korridore im Biotopverbund ist die Schaffung thermischer Ausgleichsräume um Abkühlungseffekte in Hitzesommern zu unterstützen.
Biodiversität
Unter Biodiversität oder auch biologische Vielfalt vereinen sich die Bereiche Artenvielfalt, Vielfalt von Ökosystem und genetische Vielfalt. Diese sind eng miteinander verbunden und stehen in direkter Wechselbeziehung zueinander.
Die Blau-Grüne Infrastruktur im Stadtgebiet besitzt besondere Bedeutung in der Vernetzung von Lebensräumen und Arten.
Biodiversität ist ebenso ein Handlungsfeld im Rahmen der Klimaanpassungsstrategie (Verlinkung auf Klimaanpassungskonzept - ist noch in Arbeit, folgt später).
Bereits im Jahr 2019 wurde ein Programm zur Förderung der Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren (Biodiversitätsstrategie) im Kreis Lippe erstellt. Die Stadt Lemgo will bis 2023/2024 im Rahmen einer eigenen Biodiversitätsstrategie die ausgearbeiteten Maßnahmen auf deren Übertragbarkeit überprüfen und auf die individuellen Bedürfnisse im Gemeindegebiet anpassen.
Ziel ist die biologische Vielfalt in der Stadt Lemgo zu stärken und die spezifischen Lösungen umzusetzen.