Die Wettbewerbsarbeiten

1. Platz: htarchitekur Henrike Thiemann Architekten BDA, Münster

Visualisierung des Entwurfs
Grafik: htarchitekur Henrike Thiemann Architekten BDA, Münster

Der Entwurf setzt auf den bestehenden Standort und nutzt das Hauptgebäude weiter. Dabei wird das Dach erneuert und das Gebäude bildet das zentrale Rückgrat der Weiterentwicklung. Im Nordosten entstehen neue, großzügige Bereiche für öffentliche Nutzungen, die sich harmonisch an das bestehende Gebäude anschließen und ein lebendiges Raumgefüge schaffen. Die Aufstockung wird mit modernen, vorgefertigten Bauelementen realisiert und ermöglicht eine stabile, nachhaltige Bauweise, die den Bestand sinnvoll ergänzt.

Die Freiflächen sind abwechslungsreich und funktional gestaltet. Auf der Süd- und Ostseite laden kleinere Plätze und bepflanzte Flächen mit Bäumen zum Verweilen ein. Im Norden entsteht ein großer Platz mit Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten, der sanft in den Hang übergeht und zusätzliche Sport- und Freizeitangebote bietet. Die vorhandenen Grünflächen werden dabei sinnvoll in das Gesamtkonzept integriert, was zu einer harmonischen und einladenden Umgebung führt.

Das Gebäude bleibt angenehm von der Straße zurückgesetzt, sodass ausreichend Raum für Stellplätze, Anlieferungen und eine Bushaltestelle vorhanden ist. Ein neuer Eingang am Wilhelm-Stölting-Weg sorgt für eine klare Orientierung und kurze Wege. Der Haupteingang liegt auf der Schulhofseite und führt direkt in das zentrale Foyer, von dem aus das Kinderrestaurant, die Aula und der Musikraum gut erreichbar sind.

Die Innenräume zeichnen sich durch eine spannende Architektur und vielseitige Nutzungsmöglichkeiten aus. Der Verwaltungsbereich befindet sich gut auffindbar im Erdgeschoss. Im Untergeschoss liegen helle Fachräume mit angrenzenden Terrassen, die als sogenannte „Forscherterrassen“ zusätzlichen Raum zum Entdecken und Lernen bieten.

In der Aufstockung entstehen zwei moderne Lernbereiche, die durch Oberlichter viel Tageslicht erhalten. Die zentralen Gemeinschaftsflächen fördern Kommunikation und bieten flexible Raumlösungen für unterschiedliche Unterrichtsformen. Eine durchdachte Möblierung sorgt für eine freundliche Atmosphäre und hohe Aufenthaltsqualität.

Die Fassade erhält eine vertikale Holzverschalung aus vorvergrünter Douglasie, die dem Gebäude ein natürliches und modernes Erscheinungsbild verleiht. Insgesamt überzeugt der Entwurf durch einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Bestand und die gelungene Verbindung von Alt und Neu. Es entsteht ein innovatives, kompaktes und zukunftsorientiertes Gebäudeensemble, das Funktionalität, Nachhaltigkeit und architektonische Qualität vereint – ein Ort, der Menschen zusammenbringt und vielfältige Nutzungsmöglichkeiten bietet.

2. Platz: STUDIO SF Simon Fischer & Architekten GmbH, Mannheim

Planansicht
Grafik: STUDIO SF Simon Fischer & Architekten GmbH, Mannheim

Der Entwurf überzeugt durch einen besonders klugen und respektvollen Umgang mit dem bestehenden Gebäude. Die Grundstruktur bleibt erhalten, ebenso die beiden heutigen Eingänge. Das bestehende Gebäude bildet das verbindende Element zwischen zwei neuen, pavillonartigen Erweiterungen. Dadurch entsteht eine harmonische Gesamtstruktur, die den Charakter des Ortes bewahrt und gleichzeitig modern weiterentwickelt. Ein neu gestalteter Vorplatz sorgt für eine einladende Adresse und eine klare Orientierung. Das zweigeschossige Gebäude fügt sich mit seiner maßvollen Höhe und Gestaltung ideal in die dörflich geprägte Umgebung ein.

Die Außenbereiche sind klar gegliedert und bieten unterschiedliche Zonen für Bewegung, Begegnung und Aufenthalt. Ein geplanter „Schulboulevard“ soll diese Bereiche verbinden und zu einem lebendigen, zusammenhängenden Außenraum machen. So entsteht ein attraktiver Ort, der sowohl funktional als auch gestalterisch überzeugt.

Im Inneren sind die Räume durchdacht angeordnet: Forum und Mensa befinden sich im Erdgeschoss und sind zur Straße hin ausgerichtet, sodass sie auch für öffentliche Veranstaltungen genutzt werden können. Die Verwaltung liegt direkt am Foyer und ist so gut erreichbar. Die beiden Lernbereiche im Obergeschoss haben einen direkten Bezug zu den Außenflächen und profitieren von viel Tageslicht. Die Erschließung nutzt sinnvoll die bestehenden Flächen und sorgt mit Garderoben- und Übergangsbereichen für eine gute Orientierung und Struktur.

Das Forum und die Mensa sind funktional eingebunden und bieten vielfältige Nutzungsmöglichkeiten. Der angrenzende Musikraum kann bei Veranstaltungen flexibel genutzt werden. Insgesamt entsteht ein modernes, offenes Raumkonzept, das Lernen, Gemeinschaft und Begegnung fördert.

Auch architektonisch überzeugt der Entwurf: Die ausgewogene Kombination von geschlossenen und verglasten Flächen sorgt für ein helles und freundliches Erscheinungsbild. Die Holzfassade wirkt warm und einladend, während die auskragenden Dächer einen natürlichen Witterungsschutz bieten.

Durch die kompakte Bauweise ist eine wirtschaftliche Umsetzung zu erwarten, ohne auf Qualität und Gestaltung zu verzichten. Insgesamt stellt der Entwurf einen wertvollen und zukunftsweisenden Beitrag dar, der Funktionalität, Nachhaltigkeit und architektonische Qualität miteinander vereint.

3. Platz: b44 architekten partgmbb, Lemgo

Visualisierung
Grafik: b44 architekten partgmbb, Lemgo

Der Entwurf sieht einen modernen Neubau auf der vorgesehenen Freifläche vor. Die unterschiedlich hohen Gebäudeteile passen sich harmonisch an die Landschaft und die umliegende Wohnbebauung an. Das Gebäudeensemble ist L-förmig angelegt und bildet einen einladenden Eingangshof, der sich sowohl zum Dorf als auch zur angrenzenden Obstwiese öffnet. Zur Straße hin bleibt der Bau eingeschossig und fügt sich behutsam in die Umgebung ein, während er sich zur südwestlichen Landschaft hin elegant in zwei Geschosse entwickelt und dabei dem natürlichen Geländeverlauf folgt.

Die Freianlagen gliedern sich in vier Bereiche: den Vorplatz mit Zufahrt und Stellplätzen, den Schulgarten, den Schulhof sowie ein angrenzendes Regenrückhaltebecken. Alle Bereiche sind funktional durchdacht, klar strukturiert und fügen sich gut in die Umgebung ein. Besonders das leicht terrassierte Gelände mit vielseitigen Spielmöglichkeiten lädt Kinder zum Entdecken und Bewegen ein und schafft abwechslungsreiche Aufenthaltsorte im Freien.

Architektonisch überzeugt der Neubau durch seine moderne Gestaltung, die sich zur Straße hin mit einem Ziegelbau präsentiert und zur Landschaft hin durch eine helle, teilweise verglaste Fassade geöffnet wird. Diese Kombination sorgt für ein abwechslungsreiches Erscheinungsbild und verbindet städtebauliche Einbindung mit Offenheit zur Natur. Die gewählte Bauweise aus Holz- und Betonbauelementen steht für eine solide, langlebige und nachhaltige Konstruktion.

Die innere Struktur und Raumorganisation sind besonders gelungen. Im Erdgeschoss entsteht ein offenes, lebendiges Haus mit einladendem Foyer, Mensa und Verwaltungsbereich, der gut erreichbar und übersichtlich angeordnet ist. Die Lernbereiche (Cluster) sind großzügig, hell und flexibel nutzbar. Sie bieten vielfältige Möglichkeiten für gemeinsames und individuelles Lernen. Durch die klare Wegeführung und die gut platzierten Räume für Hausmeister und Sekretariat ist das Gebäude leicht zu orientieren und unterstützt ein sicheres Miteinander im Schulalltag.

Insgesamt überzeugt der Entwurf durch seine klare Struktur, die gelungene Einbindung in die Landschaft, die funktionale Raumorganisation und die hohe Qualität der Lern- und Aufenthaltsräume. Er schafft eine moderne und freundliche Lernumgebung, die pädagogische Anforderungen, Architektur und Nachhaltigkeit auf überzeugende Weise miteinander verbindet.

4. Platz: schmersahl | biermann | prüßner Architekten Part GmbB, Bad Salzuflen

Visualisierung
Grafik: schmersahl | biermann | prüßner Architekten Part GmbB, Bad Salzuflen

Der Entwurf verfolgt eine innovative Idee: Auf dem bestehenden Grundstück entsteht ein moderner Ersatzneubau, der neue Perspektiven für das Schulareal eröffnet. Geplant ist ein dreigeschossiges Hauptgebäude mit einem eingeschossigen Anbau, der sich harmonisch in den Hang einfügt und parallel zur Straße verläuft. Der kompakte Hauptbaukörper integriert sich gut in die Umgebung und schafft mit einem neu entstehenden öffentlichen Platz eine attraktive Mitte – einen Ort der Begegnung, der nicht nur den Schülerinnen und Schülern, sondern auch der gesamten Nachbarschaft des Ortsteils Kirchheide zugutekommt.

Durch die platzsparende Bauweise bleibt viel Raum für großzügige Freiflächen mit hoher Aufenthaltsqualität. Die neue Position des Gebäudes an der Straße stärkt die städtebauliche Struktur und schafft einen klaren, einladenden Zugang. Während das alte Hauptgebäude zurückgebaut wird, bleibt der Pavillon aus dem Jahr 2005 erhalten und wird künftig als Fachraumtrakt genutzt. Ergänzende Elemente wie eine Pergola, neue Sanitärbereiche, ein Geräteschuppen und die Erweiterung des Spielhanges tragen zu einer sinnvollen und attraktiven Aufwertung des gesamten Schulgeländes bei.

Im Erdgeschoss auf Straßenebene befinden sich das Forum, die Mensa und die Aula, die sich auch für öffentliche Veranstaltungen eignen. Der Verwaltungsbereich liegt im seitlichen Anbau, während die Unterrichtsräume in den oberen beiden Etagen des Hauptgebäudes angeordnet sind. Diese klare Trennung ermöglicht eine ruhige Lernatmosphäre und eine gute Organisation der verschiedenen Nutzungsbereiche.

Der Entwurf überzeugt durch seine kompakte und effiziente Raumstruktur, die eine wirtschaftliche und nachhaltige Bauweise unterstützt. Gleichzeitig bietet das Konzept durchdachte Lösungen für den Schulalltag und vielfältige Freiraummöglichkeiten für Bewegung, Begegnung und gemeinsames Lernen.

Insgesamt entsteht mit diesem Entwurf ein modernes, architektonisch spannendes Schulgebäude, das den Ort aufwertet, neue Aufenthaltsqualitäten schafft und mit seiner offenen Gestaltung zu einem lebendigen Mittelpunkt für Schule und Nachbarschaft wird.