Heute - am 18. November 2022 - wird wieder der sog. Sternheim - Preis der Alten Hansestadt Lemgo für Vereine, Gruppen oder Organisationen verliehen, die ein herausragendes ehrenamtliches Engagement für die Alte Hansestadt Lemgo zeigen. Dieser seit 2009/10 bestehende Preis ist nach Adolf Sternheim (1871 - 1950) benannt. Eine gute Gelegenheit auf den Namensgeber und seine vielleicht weniger bekannte Tochter Ilse zu blicken.
Adolf Sternheim war bereits 1910 von Aplerbeck nach Lemgo verzogen und hatte die Gründung der Krieger-Sanitätskolonne in Lemgo (heutiges Rotes Kreuz) initiiert und war auch sonst auf karitativem und sozialem Gebiet in der Alten Hansestadt engagiert. Als Vorsteher der Lemgoer Synagogengemeinde war er Ansprechpartner für alle Gemeindemitglieder. Mit den restlichen Lemgoer Juden wurde er am 28. Juli 1942 nach Theresienstadt über Bielefeld deportiert. Seine Frau, eine seiner beiden Töchter und weitere Familienangehörige wurden dort ermordet. Im Juni 1945 kam er wieder nach Lemgo zurück, übernahm den Vorsitz der Jüdischen Kultusvereinigung für das Land Lippe, war im April 1946 Mitbegründer der FDP in Lippe und bei der Neugründung des DRK in Lemgo wieder im Vorstand.