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Online-Findbuch zum Nachlass Kurt Gumpel veröffentlicht

Drei jüdische Brüder aus Lemgo

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Anlässlich der Ausstellung „3 Brüder: der Überlebensweg der Lemgoer Gebrüder Gumpel“ des Frenkelhauses 2022/2023 wurden auch die privaten Unterlagen der Familie Gumpel, die bereits 2000/2001 von Kurt Gumpel nach Lemgo gebracht wurden, genutzt. Nun sind diese als Nachlass über das Stadtarchiv Lemgo in Form von zwei Online-Findmitteln erschlossen und nutzbar: https://t1p.de/cxxnw (Fotos), https://t1p.de/crl61 (Briefe u. sonstige Texte). Die Fotoaufnahmen im Nachlass sind digitalisiert und direkt über das Netz einsehbar, sofern keine rechtlichen Gründe gegen die Veröffentlichung sprachen. Die übrigen Teile des Nachlasses sind im Stadtarchiv nach Bestellung einsehbar.

Der Nachlass betrifft v. a. die drei Brüder, die 1935 bzw. 1937 Lemgo verlassen mussten und emigrierten: Herbert (Mordechai) Gumpel (1912 - 2009), Hans Gumpel (1914 - 1987) und Kurt (1922 - 2010), wobei schwerpunktmäßig besonders Kurt und Hans im Nachlass vertreten sind. Über ihre Eltern, den Vater Gustav (1937 verstorben) und die Mutter Rosalie Gumpel (1941 ins Ghetto Riga deportiert und ermordet) erfährt man im Nachlass nur wenig, abgesehen vom Vorgang der Arisierung des Geschäftshauses und Rosalies Briefe an ihre Söhne im Exil.

Zum tieferen Verständnis der Lebenswege der Familie Gumpel sei der Sammelband von Jürgen Scheffler und Andreas Lange „Auf den Spuren der Familie Gumpel. Biografische Zeugnisse als Quellen zur jüdischen Geschichte im 20.Jahrhundert“ von 2006 empfohlen, der auch auf den Vorarbeiten des ehemaligen Jugendkreises „NicoTeens“ an der Lemgoer Pfarrkirche unter der Leitung des heutigen Superintendenten Dr. Andreas Lange basiert.

Das erste Foto zeigt Kurt Gumpel auf einem Bauernhof in Tellerup, Dänemark um 1940.

Das nächste Foto zeigt Kurt Gumpel in Israel 1949.

Das dritte Foto zeigt Rosalie Gumpel mit ihrer Mutter sowie den Söhnen Hans und Herbert (links).

Auf dem letzten Foto ist Rosalie Gumpel mit ihren Söhnen Hans und Herbert zu sehen. Die Aufnahme entstand 1914/15.