Auf dem Lemgoer Stadtgebiet gibt bzw. gab es ursprünglich drei jüdische Friedhöfe. Der noch existierende ältere jüdische Friedhof am Ostertorwall, dessen jetzige Grabsteine aber aus Hohenhausen stammen, der ehemalige jüdische Friedhof in Brake, dessen Grabsteine - insoweit noch vorhanden - aber heute als Gehwegplatten in einem privaten Garten dienen und der neue jüdische Friedhof an der Rintelner Straße, in der südöstlichen Ecke. Auf diesem Friedhof befinden sich immer noch jüdische Grabsteine.

Der Geschichte dieses Friedhofes, seiner Grabsteine und der dort beerdigten Menschen als Teil der ehemaligen jüdischen Gemeinde in Lemgo geht der Vortrag des Lemgoer Stadtarchivars Marcel Oeben am Mittoch, den 17.11.2021 um 18 Uhr im Haus Wippermann (VHS - Kramerstraße 5) nach.
Der Vortrag ist zugleich der Auftakt für die vom Stadtarchiv Lemgo und dem Arbeitskreis Stadtgeschichte (mit Unterstützung des Salomon Ludwig Steinheim Institutes) entwickelten Archivausstellung „Von Steinen und Menschen – der neue jüdische Friedhof an der Rintelner Straße in Lemgo“ anlässlich des diesjährigen Jubiläumsjahres „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“, die ab dem 25.11.2021 bis zum 04.03.2022 im Lesesaal des Stadtarchivs (Rampendal 20a) zu sehen sein wird.
Die Ausstellung ist ab dem 25.11. zu den Öffnungszeiten des Stadtarchivs und nach Vereinbarung kostenfrei besuchbar. Führungen durch die Ausstellung finden im Ausstellungszeitraum donnerstags um 18 Uhr nach Bedarf statt. Für Schulklassen und Gruppen sind Führungen auch nach vorheriger Vereinbarung an anderen Wochentagen möglich.

Grundsätzlich gilt: Voranmeldungen für alle Veranstaltungen (ohne Einzelbesuche in der Ausstellung) über das Stadtarchiv (stadtarchiv@lemgo.de oder Tel. 05261/213-413)! Die Veranstaltungen stehen unter dem Vorbehalt der Durchführbarkeit vor dem Hintergrund der Corona-Schutzauflagen. Kurzfristige Absagen sind möglich. Nach jetzigem Stand ist eine Teilnahme an den Veranstaltungen und Angeboten vor Ort nach der 2G-Regel (genesen oder geimpft) grundsätzlich möglich. Weitere, kurzfristige Auflagen oder Verschärfungen der Zugangsregeln sind möglich.
Nachfolgende Veranstaltungen wurden ABGESAGT bzw. VERSCHOBEN !!!
- Für Sonntag, 28.11.2021, ist ein Besuch in der Wanderausstellung „Synagogen in Deutschland – Eine virtuelle Rekonstruktion“ im Mindener Museum mit Führung geplant. Anschließend eine Führung auf den Spuren jüdischen Lebens in Petershagen, die uns in die dortige, noch erhaltene Landsynagoge und auf den jüdischen Friedhof führt. Anmeldungen für die Exkursion bis zum 21.11.2021. Die Höchstteilnehmerzahl ist auf 15 Personen begrenzt. Es können Fahrgemeinschaften gebildet werden; ein Bustransfer wird nicht angeboten. Die Kosten liegen voraussichtlich bei insgesamt etwa 12 Euro pro Person.
- Am 20.01.2022 um 18 Uhr im Haus Wippermann bietet Annette Sommer, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Steinheim-Institut, einen Vortrag zum Thema „Jüdische Friedhöfe in Deutschland - vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert“ an, in dem Sie u. a. auf den jüdischen Friedhof in Worms (UNESCO-Weltkulturerbe) und die Arbeit des Steinheim-Institutes eingeht.