Verkehrsversuch Breite Straße/ Schuhstraße/ Stiftstraße

Flyer

Hier steht der Flyer zum Download bereit: Flyer_Verkehrsversuch Breite Straße

 

Aktuelles

Gutachter stellt das Ergebnis des Verkehrsversuches vor

Am Mittwoch 22.06.2022 hat das beauftragte Gutachterbüro SHP Ingenieure aus Hannover die Auswertung des Verkehrsversuches im Verkehrsausschuss vorgestellt und ein positives Fazit gezogen. Die Präsentation kann unten eingesehen werden.

Die Polizei bestätigte die Aussagen des Gutachters.

Und auch für die Feuerwehr sind keine Probleme im Kreuzungsbereich bzw. durch den Verkehrsversuch aufgetreten.

Nun wird die Politik sich nach den Sommerferien mit der endgültigen Gestaltung des Kreuzungsbereiches befassen.

Präsentation der Auswertung_SHP

 

 

Verkehrsversuch

Allgemeines

Ein Verkehrsversuch ist ein umsetzungsorientiertes Instrument in der Verkehrsplanung, dass immer häufiger zum Einsatz kommt. Denn mit diesem Vorgehen kann die geplante Veränderung direkt vor Ort erprobt werden, ohne sofort endgültige Tatsachen zu schaffen. So können wertvolle Erkenntnisse über das zukünftiges Verkehrsgeschehen in der Praxis erlangt werden. Bei eventuell auftretenden Problemen kann ggf. nachgesteuert oder umgeplant werden, das Risiko eines späteren finanziell aufwändigen Umbaus wird minimiert. Gleichzeitig wird die Planung für alle Beteiligten in realen Raum erlebbar und kann als Grundlage einer konstruktiven Diskussion dienen.

Verkehrsversuch Breite Straße 

Bei dem Verkehrsversuch Breite Straße geht es darum, zu prüfen, ob die Idee eines verkehrsberuhigten Bereiches (siehe auch Hintergrundinformationen) an dieser Kreuzung in der Praxis funktioniert. 

Dabei wird die Engstelle im Bereich der Schuhstraße mit Asphalt aufgefüllt, so dass eine niveaugleiche Fläche zwischen den Häusern entsteht. 

Aus allen vier Richtungen erfolgt die entsprechende Beschilderung mit dem bekannten blauen Verkehrszeichen 325. Zusätzlich wird davor mit einer Beschilderung auf den laufenden Versuch und die dann geltenden Regeln hingewiesen.

Die Ampel wird ausgeschaltet.

Punktmarkierungen im direkten Kreuzungsbereich der Breiten Straße sowie jeweils am Beginn des verkehrsberuhigten Bereiches erhöhen die Aufmerksamkeit aller Verkehrsteilnehmer auf die veränderte Situation.

Verkehrsrechtlich sind folgende Regelungen zu beachten:

  • Fußgänger dürfen weder gefährdet noch behindert werden und haben Vorrang, Fahrzeuge müssen im Zweifel warten.
  • Fußgänger dürfen den Bereich in der ganzen Breite nutzen, den Fahrzeugverkehr dabei jedoch nicht unnötig behindern.
  • Grundsätzlich gilt die Vorfahrtsregel "rechts-vor-links"
  • Fahrzeuge müssen ihre Geschwindigkeit anpassen ("Schrittgeschwindigkeit" 4-10 km/h); dies gilt auch für Radfahrer*innen
  • Parken ist nur in gekennzeichneten Flächen erlaubt

Externe Begleitung

Der Verkehrsversuch beginnt am 01.03.2022 und endet spätestens am 31.05.2022. Im Vorfeld erfolgen die für den Versuch erforderlichen Umbauarbeiten im Kreuzungsbereich in der 7. Kalenderwoche.

Der gesamte Versuch wird von dem externen Büro SHP Ingenieure GbR aus Hannover begleitet. Neben einer Passantenbefragung vor Ort an verschiedenen Tagen wird das Büro den Versuch unter anderem auch mittels Videodetektion vor und während des Versuches dokumentieren und anschließend eine Konfliktbetrachtung vornehmen. Dies erfolgt selbstverständlich anonymisiert und wird nur zu internen Zwecken genutzt. 

Die Ergebnisse aus der Befragung und der Videodokumentation fließen in eine Gesamtauswertung ein, die nach Abschluss des Versuches im Verkehrsausschuss vorgestellt werden.

Bewährt sich das neue Konzept, wird eine dauerhafte Umsetzung angestrebt.

Sollte es während des Versuches zu Problemen kommen, wird nachgesteuert -falls möglich- oder umgehend abgebrochen. 

 

 

Hintergrund

ISEK

Für die Schuh- und Stiftstraße stehen in den Jahren 2022 bis 2025 umfangreiche Kanal- und Straßenbauarbeiten inkl. Erneuerung der Versorgungsleitungen an. Die Umgestaltung des Straßenzuges ist eine Maßnahme aus dem Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept 2018 (Kurz: ISEK) und verfolgt neben der Aufwertung des Wohnumfeldes und Steigerung der Aufenthaltsqualität unter anderem das Ziel einer verbesserten Nutzbarkeit der Straße für alle Verkehrsteilnehmer. Dabei hat die Verwaltung bei den Planung auch ein besonderes Augenmerk auf den Kreuzungsbereich mit der Breiten Straße gelegt.

Die aktuellen Planungen für die Gesamtmaßnahme Schuh-/Stiftstraße können Sie hier einsehen.

Stärkung der Nahmobilitätsachse

Die in Nord-Süd-Richtung verlaufende Breite Straße ist eine der stärksten Radfahrer- und Fußgängerachsen in Lemgo und verbindet die Südstadt mit dem Stadtzentrum. Dabei kreuzt sie die Schuh- und Stiftstraße als Hauptverbindung für den motorisierten Individualverkehr in Ost-West-Richtung durch den historischen Stadtkern, die zugleich auch die Hauptausrückstrecke der Feuerwehr Richtung Westen ist. Derzeit regelt eine Ampel die Verkehrsströme, was für Fußgänger und Radfahrer unattraktiv ist, weil sie auch dann warten müssen, wenn kein Verkehr kommt. Die Planer haben daher einen verkehrsberuhigten Bereich zur Stärkung der Nahmobilität vorgesehen.

Entwurfsplanung

Die Planung sieht einen niveaugleichen Ausbau auf ca. 60 m Länge der Schuh- und Stiftstraße vor. Die Anschlussbereiche der Breiten Straße sollen auf ca. 15-20 m Länge umgestaltet werden.

Der Bereich soll über die gesamte Breite einheitlich gepflastert werden. Lediglich durch farblich auf das Pflaster abgestimmte Rinnen soll in der Schuh- udn Stiftstraße eine Fahrgasse angedeutet werden. Die bislang vorhandene einspurige Engstelle in der Schuhstraße soll entfallen, so dass sich dort zukünftig zwei Fahrzeuge begegnen können. Die Ampel kann dadurch ebenfalls entfallen. Die Belange der Barrierefreiheit werden berücksichtigt.

Der Planungsentwurf wurde mit verschiedenen Beteiligten wie z.B. Stadtplanung, Feuerwehr, Behindertenbeauftragten, Blinden- und Sehbehindertenverein, Radverkehrsbeauftragten, Untere Verkehrsbehörde, Polizei, Bezirksregierung, Busbetreibern und Anliegerschaft erörtert und diskutiert. Vielfach fand die Planung Zuspruch, doch es gibt auch Sicherheitsbedenken. Daher hat sich die Verwaltung entschlossen den Verkehrsversuch wie oben erläutert durchzuführen. Dies wurde am 25.11.2021 vom Verkehrsausschuss als zuständigem politischen Gremium beschlossen. 

 

 

Ansprechpartner

Bei Fragen oder Anmerkungen zum Verkehrsversuch stehen Ihnen die Mitarbeiter des Eigenbetriebs Straßen und Entwässerung Lemgo zur Verfügung:

Herr Fischer

Abteilungsleiter Planung und Bau

Tel: 05261/ 213-385

Email: h.fischer(at)lemgo.de

 

Frau Rasche

Planung und Bau

Tel: 05261/ 213-494

Email: s.rasche(at)lemgo.de